Frauenmangel im Top-Management und Schwächen im Cyberrisiko-Management aufgedeckt

Frauenmangel im Top-Management und Schwächen im Cyberrisiko-Management aufgedeckt

Autor: Provimedia GmbH

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Kategorie: News and Updates

Zusammenfassung: In Lübeck ist der Frauenanteil im Top-Management städtischer Gesellschaften auf nur drei Prozent gesunken, womit die Stadt norddeutsches Schlusslicht bleibt. Die Studie empfiehlt konkrete Maßnahmen und ambitionierte Zielvorgaben zur Erhöhung des Frauenanteils.

Städtische Gesellschaften: Kaum Frauen im Top-Management

Die am 16. Juli 2025 veröffentlichte Studie der Zeppelin Universität zur Repräsentation von Frauen in Top-Management-Organen öffentlicher Unternehmen zeigt erneut einen sehr niedrigen Frauenanteil in Lübeck. Laut Lübecks Gleichstellungsbeauftragter Elke Sasse ist der Anteil von Frauen in Managementpositionen der städtischen Gesellschaften von vier Prozent im Vorjahr auf nur noch drei Prozent gesunken. Damit bleibt Lübeck das Schlusslicht im norddeutschen Vergleich.

Stadt Frauenanteil im Top-Management
Hannover 56 %
Weimar 55 %
Greifswald 54 %
Rostock 32 %
Bremen 30 %
Hamburg 27 %
Kiel 20 %
Neumünster 20 %
Norderstedt 18 %
Flensburg 13 %
Lübeck 3 %

Petra Schmittner vom städtischen Frauenbüro betont, dass Lübeck mit drei Prozent Frauenanteil im Top-Management das norddeutsche Schlusslicht bildet. Die Studie hebt hervor, dass andere Städte wie Hannover, Weimar und Greifswald mit über 50 Prozent Frauenanteil deutlich besser abschneiden.

Prof. Papenfuß, Verfasser der Studie, hat mehrere Anregungen formuliert, die in eine Vorlage der Lübecker Bürgerschaft eingeflossen sind. Im Mai 2024 wurde mit breiter Mehrheit beschlossen, den Public Corporate Governance Kodex (PCGK) um ambitioniertere Zielvorgaben für die städtischen Gesellschaften zu ergänzen. Der im Herbst 2024 vorgelegte zweite Bericht zur Gleichberechtigung von Frauen und Männern in den städtischen Gesellschaften der Hansestadt Lübeck zeigt weiterhin erheblichen Handlungsbedarf.

  • Klare Vorgaben der Gesellschafterin Hansestadt Lübeck in Zusammenarbeit mit den Aufsichtsratsvorsitzenden
  • Ausführungen von Stadtwerken und LHG zu Zielvorgaben des FüPoG II
  • Ausbaufähige Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  • Sammlung von Gute-Praxis-Beispielen und unternehmensübergreifende Kooperation
  • Blick auf Tarifbindung zur Förderung von Entgeltgleichheit
  • Nutzung empfohlener Instrumente zur Entgeltgleichheit (z.B. eg-Check)
  • Fokus auf AT-Beschäftigte nach Geschlecht
  • Regelmäßiges, mindestens jährliches Monitoring und Berichterstattung
„Es zeigt sich zum wiederholten Male: Lübecks Beharrungsvermögen beim extrem niedrigen Frauenanteils in den städtischen Unternehmen ist groß. [...] Ich bin deshalb sehr froh über diese jährlich vorgelegte Studie – legt sie doch immer wieder den Finger in die Wunde und zeigt: städtische Gesellschaften bei der Hansestadt Lübeck sind eine Männerdomäne. Das muss auch deutlich gesagt werden dürfen und es bedarf mehr als warmer Worte, um hier nicht bundesweit weiterhin Schlusslicht zu bleiben.“ (Elke Sasse, Gleichstellungsbeauftragte)

Infobox: Lübeck bleibt mit nur drei Prozent Frauen im Top-Management das Schlusslicht in Norddeutschland. Die Studie empfiehlt konkrete Maßnahmen und ambitionierte Zielvorgaben, um den Frauenanteil zu erhöhen. (Quelle: HL-live)

Fehlender Geschäftskontext: Trotz erhöhter Investitionen ausgebremstes Cyberrisiko-Management

Die Studie „State of Cyber Risk 2025“ von Qualys und Dark Reading, vorgestellt auf datensicherheit.de, zeigt, dass das betriebliche Cyberrisiko-Management vieler Unternehmen trotz wachsender Ausgaben und zunehmender Relevanz in Vorstandsetagen weiterhin unausgereift bleibt. Hauptgrund ist der fehlende geschäftliche Kontext bei der Bewertung und Steuerung von Cyberrisiken.

  • 71 Prozent der Befragten sehen steigende oder gleichbleibende Cyberrisiken – trotz steigender Budgets.
  • 49 Prozent verfügen über ein Cyberrisiko-Programm, aber nur 30 Prozent priorisieren Risiken auf Basis von Geschäftszielen.
  • Nur 13 Prozent können ihre „Assets“ kontinuierlich inventarisieren, 47 Prozent arbeiten noch mit manuellen Prozessen.
  • Lediglich 14 Prozent verknüpfen Cyberrisikoberichte mit finanziellen Kennzahlen, nur 22 Prozent binden Finanzteams ein.

Die Studie betont, dass die meisten Sicherheitsinvestitionen sich nicht direkt erkennbar auszahlen, da Transparenz und Priorisierung fehlen. Führungskräfte fordern Entscheidungen, die auf geschäftlichen Risiken und nicht auf technischen Bewertungen basieren. Das von Qualys vorgestellte „Risk Operations Center“ (ROC) soll die kontinuierliche Erkennung, Bewertung und Steuerung von Risiken auf Basis kontextualisierter Echtzeitdaten ermöglichen. Das „Enterprise TruRisk Management“ (ETM) konsolidiert technische Informationen und übersetzt sie in geschäftsrelevante Kennzahlen.

Kriterium Ergebnis
Steigende oder gleichbleibende Risiken 71 %
Formelle Cyberrisiko-Programme 49 %
Priorisierung nach Geschäftszielen 30 %
Kontinuierliche Asset-Inventarisierung 13 %
Manuelle Prozesse bei Asset-Management 47 %
Verknüpfung mit finanziellen Kennzahlen 14 %
Einbindung von Finanzteams 22 %

Die Studie fordert eine stärkere Orientierung an geschäftlichen Auswirkungen, wie potenziellen Umsatzverlusten oder der Gefährdung sensibler Kundendaten. Das ROC-Modell bietet eine strukturierte, unternehmensweite Lösung, um das Risikomanagement strategisch neu auszurichten.

Infobox: Trotz steigender Budgets bleibt das Cyberrisiko-Management vieler Unternehmen unausgereift. Nur 30 Prozent priorisieren Risiken nach Geschäftszielen, und lediglich 13 Prozent verfügen über ein kontinuierliches Asset-Management. Die Studie empfiehlt eine stärkere Ausrichtung an geschäftlichen Auswirkungen. (Quelle: datensicherheit.de)

Quellen: