Erneuerbare unter Druck, Grenzkontrollen belasten Wirtschaft, Stimmung steigt dennoch leicht

    24.05.2025 54 mal gelesen 0 Kommentare
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    Die neue Wirtschaftsministerin setzt auf Lockerungen bei fossilen Heizungen und plant zahlreiche neue Gaskraftwerke, was in der Erneuerbaren-Branche für Unsicherheit sorgt. Viele Unternehmen befürchten, dass die Energiewende ausgebremst wird und fordern klare Kommunikation sowie verlässliche Rahmenbedingungen.
    Auch die Solarbranche spürt die Verunsicherung: Gesunkene Zubauzahlen und Kaufzurückhaltung sind die Folge, obwohl sich Photovoltaik weiterhin lohnt. Die geplante Einführung von Strompreiszonen und die lange Laufzeit neuer Gaskraftwerke bleiben umstritten.
    In Bayern kritisiert die Wirtschaft die verschärften Grenzkontrollen zu Österreich. Unternehmen berichten von Umsatzverlusten bis zu 20 Prozent und stundenlangen Verzögerungen im Lieferverkehr, was besonders Handel, Gastronomie und Hotels belastet.
    Trotz dieser Herausforderungen steigt die Stimmung in der deutschen Wirtschaft laut ifo-Index zum fünften Mal in Folge. Die Unsicherheit nimmt ab, die Erwartungen an die Zukunft verbessern sich und ein leichtes Wirtschaftswachstum wird für das laufende Jahr erwartet.
    In Berlin lehnt die Wirtschaft die geplante Ausbildungsplatzumlage ab und fordert stattdessen bessere Vermittlung zwischen Jugendlichen und Unternehmen. Die Umlage soll nur greifen, wenn das Ziel von 2.000 zusätzlichen Lehrstellen nicht erreicht wird – die Debatte um Bürokratie und Standortattraktivität hält an.

    Schluss mit der Öko-Wirtschaft? Anspannung in der Erneuerbaren-Branche

    Seit weniger als einem Monat ist Katherina Reiche (CDU) die neue Chefin im Wirtschaftsministerium. Bereits vor ihrem Amtsantritt war klar, dass sich mit der neuen Regierung einiges ändern würde. Der Koalitionsvertrag bleibt in Bezug auf Klimaschutz und Energiewende vage. Aussagen wie „wir werden das Heizungsgesetz abschaffen“ sind so offen formuliert, dass sie Unsicherheit in der Branche auslösen. Auch die Ankündigung, die Regeln zur Einspeisevergütung „prüfen“ zu wollen, sorgt für Spekulationen.

    Reiche hat angekündigt, nicht nur die Ampel-Vorgaben für Heizungen zu kippen, sondern auch Regelungen der letzten Merkel-Regierung. Heizungen, die vor 1991 eingebaut wurden und eigentlich längst hätten ausgetauscht werden müssen, sollen wieder erlaubt sein. Auch nach 2045 sollen fossil betriebene Heizungen weiterlaufen dürfen. In der Erneuerbaren-Branche sorgt das für Unbehagen. Jasper Honig, Förderexperte beim Wärmepumpenhersteller Aira, spricht von einer „gewissen Anspannung“. Er betont jedoch, dass letztlich der Erfolg bei der Dekarbonisierung entscheidend sei.

    Peter Knuth, Geschäftsführer des Solar-Anbieters enerix, äußert sich vorsichtig optimistisch. Er sieht die Gefahr, dass die Erneuerbaren nicht mehr so im Fokus stehen werden. Die neue Regierung sollte den Eigenverbrauch von PV-Strom fördern und besser kommunizieren, da die Berichterstattung über angebliche Blackouts und die neuen Regeln zur Einspeisevergütung die Branche geschädigt hätten. „Die Zubauzahlen sind gesunken“, so Knuth. Dennoch lohne sich PV-Strom weiterhin, insbesondere bei Teileinspeisung und Eigenverbrauch.

    Andreas Thorsheim vom norwegischen Solarexperten Otovo weist darauf hin, dass Unsicherheiten zu Kaufzurückhaltung führen. In Norwegen gibt es fünf Strompreiszonen für fünf Millionen Menschen, was in Deutschland zu Diskussionen führen könnte. Thorsheim sieht die geplanten 40 neuen Gaskraftwerke kritisch, da diese für etwa 40 Jahre am Netz bleiben würden und bei mangelnder Rentabilität die Steuerzahler belastet werden könnten.

    Maßnahme Auswirkung
    Abschaffung Heizungsgesetz Erlaubnis für alte und fossile Heizungen auch nach 2045
    Neue Regeln Einspeisevergütung Verunsicherung, gesunkene Zubauzahlen bei PV-Anlagen
    Geplante Gaskraftwerke 40 neue Anlagen, Laufzeit ca. 40 Jahre
    • Die Branche fordert behutsame Reformen und bessere Kommunikation.
    • Unsicherheiten führen zu Kaufzurückhaltung bei Erneuerbaren.
    • Die geplante Strompreiszonen-Debatte bleibt ein Reizthema.

    Infobox: Die neue Wirtschaftsministerin setzt auf Lockerungen bei fossilen Heizungen und plant 40 neue Gaskraftwerke. Die Erneuerbaren-Branche ist angespannt, fordert aber vor allem Verlässlichkeit und klare Kommunikation. (Quelle: Frankfurter Rundschau)

    Bayerische Wirtschaft kritisiert Grenzkontrollen zu Österreich

    Die bayerische Wirtschaft übt offene Kritik an den verschärften Grenzkontrollen an der österreichischen Grenze. Die IHK München und Oberbayern meldet Umsatzverluste für Unternehmen im Berchtesgadener Land und stundenlange Verspätungen im Lieferverkehr. Laut Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl geht der Umsatz im Handel, bei der Gastronomie und bei Hotels um bis zu einem Fünftel zurück. Unternehmen berichten zudem von über einstündigen Verzögerungen und Unsicherheiten im Lieferverkehr sowie deutlichen Verspätungen der Grenzpendler.

    Die Grenzkontrollen waren Teil des Wahlprogramms von CDU und CSU. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) setzte die Verschärfung als eine seiner ersten Maßnahmen nach Amtsantritt um. CSU-Chef Markus Söder forderte eine Aufstockung der Bundespolizei, um an Grenzen und Bahnhöfen mehr kontrollieren zu können. Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hatte die verschärften Kontrollen bereits kritisiert und forderte Augenmaß bei der Umsetzung.

    Bereich Umsatzrückgang Lieferverzögerungen
    Handel, Gastronomie, Hotels bis zu 20 % über 1 Stunde
    • Umsatzverluste bis zu einem Fünftel in betroffenen Branchen.
    • Stundenlange Verspätungen im Lieferverkehr und bei Grenzpendlern.
    • Seltene offene Kritik aus der bayerischen Wirtschaft an der CSU-Politik.

    Infobox: Die verschärften Grenzkontrollen führen zu erheblichen wirtschaftlichen Einbußen und Verzögerungen. Die IHK fordert eine verträgliche Umsetzung und mehr Augenmaß. (Quelle: SZ.de)

    Stimmung der deutschen Wirtschaft steigt fünften Monat in Folge

    Laut dem ifo-Geschäftsklimaindex ist die Unsicherheit bei deutschen Unternehmen im Mai leicht zurückgegangen. Der Index lag bei 87,5 Punkten, was ein Plus von 0,6 Punkten und der höchste Wert seit Juni des Vorjahres ist. Es ist der fünfte Anstieg in Folge. Für den Index wurden 9.000 führende Mitarbeitende in deutschen Unternehmen befragt. Die aktuelle Lage wurde zwar leicht schlechter eingeschätzt, aber die Erwartungen an die künftigen Geschäfte sind deutlich gestiegen.

    Das ifo Institut rechnet mit einem leicht positiven Wirtschaftswachstum. Die vorläufige Entspannung im Zollkonflikt mit den USA gibt den Unternehmen neuen Mut. Für das laufende zweite Quartal wird ein mit 0,1 Prozent leicht steigendes Bruttoinlandsprodukt erwartet. Ein schneller Aufschwung ist jedoch nicht zu erwarten, da die Wirtschaft sich nur langsam erholt und die ersten Impulse der neuen Bundesregierung erst im zweiten Halbjahr erwartet werden.

    Monat ifo-Index Veränderung
    Mai 87,5 +0,6
    • Stimmung im verarbeitenden Gewerbe, Dienstleistungssektor und Baugewerbe verbessert.
    • Leicht positives Wirtschaftswachstum für das Jahr erwartet.
    • Erste Impulse der neuen Bundesregierung werden im zweiten Halbjahr erwartet.

    Infobox: Die deutsche Wirtschaft zeigt erste Anzeichen der Erholung, bleibt aber vorsichtig. Der ifo-Index steigt auf 87,5 Punkte. (Quelle: Zeit Online)

    Berliner Wirtschaft fordert Verzicht auf Ausbildungsplatzumlage

    Die Berliner Wirtschaft fordert vom Senat einen Verzicht auf die geplante Ausbildungsplatzumlage für alle Arbeitgeber. Sebastian Stietzel, Präsident der IHK Berlin, bezeichnet die Umlage als „Sondersteuer“, die zu einem unverhältnismäßigen Bürokratieaufwuchs führe und den Wirtschaftsstandort Berlin gefährde. Sie helfe zudem keinem Jugendlichen. Stietzel äußert Zweifel, ob es im Bündnis für Ausbildung wirklich um mehr Ausbildungsplätze gehe oder ob der Wunsch nach einer „widersinnigen Strafabgabe“ im Vordergrund stehe.

    Arbeits- und Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) bereitet ein Gesetz zur Einführung der Umlage vor, falls das Ziel von 2.000 zusätzlichen Lehrstellen bis Ende 2025 nicht erreicht wird. Die Umlage soll sich an den Lohnkosten der Arbeitgeber orientieren. Aus dem Fonds erhalten Unternehmen, die Lehrstellen anbieten, eine Erstattung, die höher sein soll als die Umlage. Das Bündnis für Ausbildung hat das Ziel von 34.835 Lehrstellen bis Ende 2025 formuliert, ausgehend von 32.835 Lehrstellen Ende 2023. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) lehnt die Umlage ab und fordert, sich auf die Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze zu konzentrieren.

    Ziel Lehrstellen (2025) Lehrstellen (2023) Zusätzliche Lehrstellen
    34.835 32.835 2.000
    • Die Umlage soll nur eingeführt werden, wenn das Ziel von 2.000 zusätzlichen Lehrstellen nicht erreicht wird.
    • Die Wirtschaft sieht das Problem eher im „Matching“ zwischen Jugendlichen und Unternehmen als in der Zahl der Ausbildungsplätze.
    • Der Regierende Bürgermeister spricht sich gegen die Umlage aus.

    Infobox: Die Berliner Wirtschaft lehnt die geplante Ausbildungsplatzumlage ab und fordert stattdessen bessere Vermittlung zwischen Jugendlichen und Unternehmen. (Quelle: N-TV)

    Quellen:

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    Zusammenfassung des Artikels

    Die neue Bundesregierung sorgt mit Lockerungen bei fossilen Heizungen und geplanten Gaskraftwerken für Unsicherheit in der Erneuerbaren-Branche, die klare Kommunikation fordert.

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    Weil Menschen unterschiedlich sind und sowohl Stärken als auch Schwächen haben, gelingt es dem Einen mehr, und dem Anderen weniger seine vorgegebenen und bestenfalls mitentwickelten Ziele zu erreichen. In der Fachsprache unterscheidet man zwischen Nicht-, Minder- und Schlechtleistung, wenn Ziele nicht erreicht werden, oder Verhalten gezeigt wird, welches die Zielerreichung erschwert oder beeinträchtigt.

    Führungskräfte haben die Aufgabe diese „Leistungsdefizite“ zu erkennen, anzusprechen und bestenfalls, gemeinsam mit den MitarbeiterInnen Lösungen zu entwickeln, wie die Leistung wieder sichergestellt wird.

    Hierfür sind professionelle Kommunikationsfähigkeiten gefragt die erlernt und trainiert werden sollten.

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