vertikale Diversifikation

vertikale Diversifikation

Ein Begriff, der in aller Munde, aber oft missverstanden ist, ist die vertikale Diversifikation. Unternehmer, die ihren Marktanteil erhöhen, ihre Risiken streuen oder einfach nur nach Wachstumsmöglichkeiten suchen, stoßen bei ihren Recherchen oft auf diesen Begriff. Aber was genau bedeutet vertikale Diversifikation im Bereich Verkauf und Vertrieb? Beginnen wir mit der Grunddefinition.

Definieren wir 'Vertikale Diversifikation'

Das Wort "vertikal" bezieht sich auf die Hierarchie innerhalb einer Branche oder Firma, während "Diversifikation" die Verbreitung oder Streuung bedeutet. Schließlich bedeutet vertikale Diversifikation die Erweiterung eines Unternehmens entlang seiner Lieferkette. Das lässt sich am besten mit einem Beispiel erklären. Wenn eine Automarke beschließt, auch Reifen zu produzieren - ein Produkt, das sie bisher eingekauft hat - dann hat sie eine vertikale Diversifikation vollzogen.

Wann ist eine 'Vertikale Diversifikation' sinnvoll?

Die vertikale Diversifikation ist sinnvoll, wenn ein Unternehmen seine Gewinnmargen verbessern will, indem es Aufgaben übernimmt, die es bisher an Zulieferer abgegeben hat. Diese Strategie kann auch helfen, das Geschäftsrisiko zu verringern, wenn zum Beispiel die Qualität oder Lieferzeit der Zulieferer unzuverlässig sind.

Varianten der 'Vertikalen Diversifikation'

Es gibt zwei Arten von vertikaler Diversifikation: die vertikale Rückwärtsintegration und die vertikale Vorwärtsintegration. Im Falle der Rückwärtsintegration kauft oder erstellt ein Unternehmen Teile seiner Lieferkette, die höher in der Kette sind, wie zum Beispiel seine Zuliefern. Bei der Vorwärtsintegration erweitert das Unternehmen seine Aktivitäten in Richtung des Endkunden, also tiefer in der Lieferkette. Zum Beispiel könnte ein Landwirt, der Getreide verkauft, auch eine Mühle eröffnen und sein Mehl selbst herstellen und verkaufen.

Risiken der 'Vertikalen Diversifikation'

Obwohl die vertikale Diversifikation viele Vorteile bietet, sollte man sich auch über die Risiken im Klaren sein. Ein grosses Risiko ist zum Beispiel, dass das Unternehmen seine Kernkompetenzen vernachlässigt, wenn es zu viele neue Aktivitäten aufnimmt. Es kann auch sein, dass das Unternehmen die Kosten oder den Arbeitsaufwand für die neuen Aufgaben unterschätzt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die vertikale Diversifikation eine Strategie des Unternehmenswachstums ist, die sowohl Vor- als auch Nachteile bietet. Eine vorausschauende Planung und Analyse ist daher unabdingbar.