Weniger Patente, mehr Langzeitarbeitslose und Russlands Wirtschaft unter Druck

    24.08.2025 125 mal gelesen 0 Kommentare
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    In Deutschland melden immer weniger Privatpersonen Patente an, die Zahl ist seit dem Jahr 2000 um rund 75 Prozent gesunken. Die gestiegene Komplexität von Erfindungen und hohe Anforderungen machen es Garagentüftlern schwer, wirklich Neues zu schaffen. Experten sehen keine Trendwende in Sicht. Die Innovationskraft von Einzelpersonen nimmt damit weiter ab.
    Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Deutschland ist gestiegen, besonders seit der Corona-Pandemie. Viele Betroffene kämpfen mit gesundheitlichen Problemen, fehlender Qualifikation oder familiären Belastungen. Langzeitarbeitslosigkeit wird oft zu einem Teufelskreis, aus dem man ohne individuelle Unterstützung kaum herauskommt. Besonders ältere Menschen und Alleinerziehende sind betroffen.
    Studien zeigen, dass die meisten Langzeitarbeitslosen arbeiten wollen, aber auf gezielte Hilfe angewiesen sind. Angst vor Bewerbungen und Versagen erschwert die Rückkehr in den Job zusätzlich. In Sachsen ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen seit 2019 deutlich gestiegen, fast die Hälfte ist über 50 Jahre alt. Individuelle Begleitung durch Jobcenter und soziale Träger ist entscheidend für eine erfolgreiche Integration.
    Russlands Wirtschaft steht trotz Sanktionen und Krieg unter Druck, bleibt aber bislang stabil. Das Wachstum ist 2025 auf rund ein Prozent gesunken, während fast 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in den Krieg fließen. Die Regierung versucht, die Grundversorgung durch Preisregulierung zu sichern und umgeht Sanktionen mit kreativen Methoden. Dennoch schwächeln Währung und Öleinnahmen, und Experten halten die Belastung für langfristig nicht tragbar.
    Die russische Bevölkerung akzeptiert Einschränkungen, solange sich die Lage nicht drastisch verschlechtert. Experten sehen eine echte Systemkrise erst bei massiver Inflation und stark sinkendem Lebensstandard. Die EU plant weitere Sanktionen, doch Russland reagiert mit neuen Strategien. Insgesamt zeigen die Entwicklungen: Wirtschaftliche und soziale Herausforderungen nehmen weltweit zu und verlangen nach innovativen Lösungen.

    Privatpersonen melden immer weniger Patente an

    Die Zahl der von Privatpersonen angemeldeten Patente in Deutschland ist laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) stark zurückgegangen. Im Jahr 2022 wurden nur noch 2.160 Patentanmeldungen von Privatpersonen registriert – das sind rund 75 Prozent weniger als im Jahr 2000. Während freie Erfinderinnen und Erfinder Mitte der 1990er Jahre noch mehr als 25 Prozent der Patentanmeldungen ausmachten, liegt ihr Anteil heute bei weniger als fünf Prozent.

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    Der IW-Patentexperte Oliver Koppel führt diese Entwicklung auf den gestiegenen Wissensstand und die zunehmende Komplexität von Erfindungen zurück. Die Hürde, wirklich neue Erfindungen zu machen, sei heute deutlich höher. „Die Komplexität der Erfindungen ist gestiegen, und Garagentüftlern fällt es zunehmend schwer, die Neuheitsschwelle zu überspringen“, so Koppel. Nach einem kurzen Anstieg während der Coronapandemie ist die Zahl der Patente auf ein neues Tief gefallen. Eine Trendwende sei laut Koppel nicht absehbar.

    Jahr Anzahl Patentanmeldungen (Privatpersonen) Anteil an Gesamtanmeldungen
    2000 ca. 8.640 über 25 %
    2022 2.160 unter 5 %
    • Die Komplexität von Erfindungen ist gestiegen.
    • Die Neuheitsschwelle ist schwerer zu überschreiten.
    • Eine Trendwende ist laut Experten nicht in Sicht.

    Infobox: Die Zahl der Patentanmeldungen durch Privatpersonen ist in den letzten zwei Jahrzehnten drastisch gesunken. Hauptgründe sind die gestiegene Komplexität und die hohen Anforderungen an neue Erfindungen. (Quelle: DIE ZEIT)

    Schwierige Lage für Langzeitarbeitslose in Deutschland

    Langzeitarbeitslose sind bei der Jobsuche meist auf individuelle Betreuung und besondere Unterstützung angewiesen. Das ist ein zentrales Ergebnis einer Studie unter Mitwirkung des Diakonischen Landesverbandes, wie SZ.de berichtet. Für die qualitative Studie wurden unter anderem 34 Betroffene bundesweit befragt. Langzeitarbeitslosigkeit erweist sich demnach oft als ein sich selbst verstärkender Zustand. „Krankheit hat mich arbeitslos gemacht und Arbeitslosigkeit macht mich krank“, brachte es eine Befragte auf den Punkt.

    Die Angst vor Bewerbungen, Bewerbungsgesprächen und Versagen spielt eine große Rolle. Besonders ab einem Alter von 55 Jahren wird es schwierig, Langzeitarbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Viele Betroffene haben zusätzliche Belastungen wie Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen, psychische Erkrankungen, Sucht oder Schulden. Notwendig sei daher eine individuelle Begleitung auf Augenhöhe durch Jobcenter, Sozialarbeiter oder soziale Träger.

    „Die meisten Betroffenen wollen arbeiten, brauchen aber dafür gute Bedingungen“, so Marko Hietzke, Referent für Arbeitsförderung und Erwerbslosenarbeit bei der Diakonie Sachsen.

    2024 waren in Sachsen 50.455 Menschen als langzeitarbeitslos registriert, mehr Männer als Frauen. 49 Prozent der Langzeitarbeitslosen sind zwischen 25 und unter 50 Jahre alt, 47 Prozent sind 50 Jahre und älter. Gründe für Langzeitarbeitslosigkeit sind unter anderem fehlende Ausbildung, mangelnde Sprachkenntnisse, gesundheitliche Einschränkungen und Kinderbetreuung bei Alleinerziehenden.

    Jahr Langzeitarbeitslose in Sachsen
    2019 39.300
    2024 50.455
    • Langzeitarbeitslosigkeit ist ein sich selbst verstärkender Zustand.
    • Individuelle Begleitung und Unterstützung sind entscheidend.
    • Geringe Qualifikation erhöht das Risiko für Langzeitarbeitslosigkeit.

    Infobox: Die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Sachsen ist seit der Corona-Pandemie wieder gestiegen. Besonders betroffen sind Menschen mit geringer Qualifikation und ältere Arbeitslose. (Quelle: SZ.de)

    Russlands Wirtschaft: Stabilität trotz Schwäche und Sanktionen

    Russlands Wirtschaft zeigt trotz Sanktionen und Kriegsfolgen weiterhin Stabilität, auch wenn das Wachstum deutlich nachgelassen hat. Im Jahr 2024 lag das Wirtschaftswachstum noch bei 4,1 Prozent, getrieben durch hohe Staatsausgaben für Rüstung und Militär. In den ersten beiden Quartalen 2025 ist das Wachstum jedoch auf rund ein Prozent gesunken. Es herrscht Personalmangel, die Öleinnahmen sinken, die Währung schwächelt und die Inflation ist hoch. Dennoch bleibt das System stabil, was laut Experten auch an der Mentalität der Bevölkerung liegt. „Die Russen wollen eigentlich nur, dass die Lage nicht schlechter wird“, erklärt der Ökonom Wladislav Inozemtsev der WirtschaftsWoche.

    Präsident Wladimir Putin plant, die Preise für Grundnahrungsmittel staatlich zu kontrollieren und Gewinne zu begrenzen. Das Landwirtschaftsministerium prüft Gesetzesänderungen zur Regulierung der Preise für Gemüse, Milchprodukte und Geflügel. Diese Maßnahmen verhindern zwar wirtschaftliche Dynamik, halten aber die Grundversorgung stabil. Sanktionen werden durch Umgehungsgeschäfte abgefedert: Ölexporte laufen über eine Schattenflotte, Zahlungen über chinesische Banken, Importe von Halbleitern über Nachbarländer.

    Die von den USA angekündigten Zölle auf Länder, die russisches Öl kaufen, hatten einen spürbaren Effekt: Indien reduzierte seine Ölimporte innerhalb von zwei Wochen um rund 60 Prozent. Dennoch reicht das laut Inozemtsev nicht, um Russland zu echten Verhandlungen im Ukraine-Krieg zu bewegen. Für eine echte Systemkrise wären laut Experten eine Inflation von über 20 Prozent, ein Rückgang der Lebensstandards um fünf bis sieben Prozent pro Jahr sowie Schocks in zentralen Sektoren notwendig.

    Russland gibt laut der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) mittlerweile rund 40 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes für den Krieg in der Ukraine aus. Experten wie Michael Rochlitz von der Universität Oxford halten das für nicht nachhaltig. Die Sowjetunion sei letztlich an einer ähnlichen Belastung gescheitert. Die Europäische Union bereitet ihr 19. Sanktionspaket vor, während Russland die Umgehung von Wirtschaftsbeschränkungen bereits an Universitäten lehrt.

    Jahr Wirtschaftswachstum Russland
    2024 4,1 %
    Q1/Q2 2025 ca. 1 %
    • Russland gibt rund 40 Prozent seines BIP für den Krieg aus.
    • Indien reduzierte Ölimporte aus Russland um 60 Prozent innerhalb von zwei Wochen.
    • Preise für Grundnahrungsmittel sollen staatlich reguliert werden.
    „Die Russen wollen eigentlich nur, dass die Lage nicht schlechter wird“, so Wladislav Inozemtsev (WirtschaftsWoche).

    Infobox: Trotz schwächelnder Wirtschaft und hoher Kriegsbelastung bleibt das System in Russland stabil. Die Bevölkerung akzeptiert Einschränkungen, solange sich die Lage nicht deutlich verschlechtert. (Quellen: Merkur, WirtschaftsWoche)

    Quellen:

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    Zusammenfassung des Artikels

    Die Zahl der von Privatpersonen angemeldeten Patente in Deutschland ist stark gesunken, vor allem wegen gestiegener Komplexität und höherer Anforderungen an Erfindungen. Langzeitarbeitslose benötigen individuelle Unterstützung, da ihre Integration durch geringe Qualifikation und zusätzliche Belastungen erschwert wird; die Zahlen steigen seit Corona wieder an. Russlands Wirtschaft bleibt trotz Sanktionen und hoher Kriegsbelastung stabil, stagniert aber zunehmend bei geringem Wachstum und staatlicher Kontrolle wichtiger Preise.

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