Inhaltsverzeichnis:
Kaum Gas im Speicher Rehden – Bundesnetzagentur sieht Versorgung gesichert
In den deutschen Gasspeichern wird aktuell deutlich weniger Erdgas gelagert als noch vor einem Jahr. Nach Angaben des europäischen Gasspeicherverbands GIE lag der Füllstand am Freitagmorgen bei 49 Prozent, während er vor einem Jahr fast 80 Prozent betrug. Besonders auffällig ist der niedrige Stand im größten deutschen Speicher in Rehden (Niedersachsen), der derzeit nur zu 2,21 Prozent gefüllt ist. Trotz Warnungen der Speicherbetreiber sieht die Bundesnetzagentur die Versorgungssicherheit weiterhin gewährleistet. Behördenpräsident Klaus Müller betont, dass durch die neuen LNG-Terminals an Nord- und Ostseeküste andere Möglichkeiten zur Gasversorgung bestehen als noch vor drei Jahren, als die russischen Gaslieferungen gestoppt wurden. Daher könne die sichere Gasversorgung auch mit niedrigeren Speicherständen gewährleistet werden.
Der EU-Durchschnitt der Speicherfüllstände lag am Donnerstagmorgen bei gut 57 Prozent, Deutschland liegt mit 49 Prozent darunter. Der Speicher Rehden, der früher dem russischen Gaskonzern Gazprom gehörte und 2022 unter deutsche Verwaltung gestellt wurde, macht etwa ein Fünftel der gesamten deutschen Speicherkapazität aus. Die Bundesnetzagentur beobachtet die Situation in Rehden „sehr genau“, betont aber, dass die Buchung durch Speichernutzer nach marktlichen Erwägungen erfolgt. Eine Verordnung schreibt vor, dass die meisten Speicher am 1. November zu 80 Prozent gefüllt sein müssen, für bestimmte Speicher wie Rehden gilt eine Vorgabe von 45 Prozent. Die Betreibergesellschaft Sefe Storage hält das Speicherziel technisch für erreichbar, sofern ab Mitte August eingespeichert wird und die Kapazitäten verkauft werden können.
Der Verband der deutschen Gasspeicherbetreiber Ines sieht eine „gewisse Zurückhaltung am Markt“ und warnt, dass eine vollständige Befüllung der Speicher bis zum 1. November technisch nicht mehr möglich sei. Selbst die abgesenkte Füllstandsvorgabe könnte verfehlt werden. Ein deutschlandweiter durchschnittlicher Füllstand von 70 Prozent zum 1. November gewährleiste laut Branchenverband keine ausreichende Versorgungssicherheit im Winter. Die Hauptimportquellen für Erdgas sind derzeit Pipelines aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien, während über die deutschen LNG-Terminals am Freitag gut 13 Prozent der importierten Gesamtmenge kamen.
Füllstand Speicher Deutschland | 49 % |
---|---|
Füllstand Speicher EU | 57 % |
Füllstand Speicher Rehden | 2,21 % |
LNG-Anteil an Importmenge | 13 % |
- Speicherziel für die meisten Speicher am 1. November: 80 %
- Speicherziel für Rehden: 45 %
- Speicherziel für 1. Februar: 30 %
Infobox: Die Gasversorgung in Deutschland ist trotz niedriger Speicherstände laut Bundesnetzagentur gesichert. Die Speicherziele könnten jedoch verfehlt werden, was die Versorgungssicherheit im Winter beeinträchtigen könnte. (Quelle: SZ.de)
München will Modellstadt für Künstliche Intelligenz werden
Die Stadt München zählt laut einem Ranking der EU-Kommission zu den kreativsten Metropolen Europas. Wirtschaftsreferent Christian Scharpf (SPD) möchte die Stadt weiter voranbringen und setzt dabei auf Unternehmensgründungen, Künstliche Intelligenz (KI) und Großevents. Im vergangenen Jahr gab es in München über 200 Unternehmensgründungen, wobei das Gründungszentrum UnternehmerTUM an der TU München mit rund 50 Start-ups pro Jahr eine zentrale Rolle spielt. Scharpf betont, dass die Innovationen von heute die starke Wirtschaft und den Wohlstand von morgen sichern.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Künstlichen Intelligenz, die laut Scharpf „alles, was bisher dagewesen ist, toppt“. München soll daher zur Modellstadt für KI werden, auch innerhalb der Stadtverwaltung. Die wirtschaftliche Aufstellung Münchens ist laut Scharpf mit einem Mix aus Dax-Konzernen, Mittelstand, Hightech-Branche und vielen Solo-Selbstständigen breit gefächert. Zudem setzt Scharpf auf internationale Aufmerksamkeit und hofft auf den Zuschlag für die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele. Die geplante Munich Arena nahe des Flughafens könnte zusätzliche Großveranstaltungen und damit Touristen und Wirtschaftskraft in die Region bringen.
- Über 200 Unternehmensgründungen in München im letzten Jahr
- Rund 50 Start-ups pro Jahr im Gründungszentrum UnternehmerTUM
- Fokus auf Künstliche Intelligenz als nächsten Technologiesprung
- Mix aus Dax-Konzernen, Mittelstand, Hightech und Solo-Selbstständigen
Infobox: München setzt auf KI und Start-ups, um seine Position als kreative Metropole Europas weiter auszubauen. Großevents wie die Olympischen Spiele könnten der Stadt zusätzlichen wirtschaftlichen Schub geben. (Quelle: t-online - München)
Russlands Wirtschaft: Unternehmen melden deutliche Umsatzeinbußen
Russlands Wirtschaft, die in den ersten beiden Jahren des Ukraine-Kriegs trotz westlicher Sanktionen als widerstandsfähig galt, steht nun unter Druck. Laut einer Umfrage des Beratungsunternehmens Yakov & Partners, die für das Internationale Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg erstellt wurde, berichten 34 Prozent der befragten russischen Unternehmen von einer Verschlechterung ihrer ökonomischen Lage im vergangenen Halbjahr. Im Dezember 2022 waren es noch 24 Prozent, im Mai 2024 lediglich 16 Prozent. Damit ist die Stimmung so pessimistisch wie noch nie seit Beginn des Ukraine-Kriegs.
Ein Viertel der Unternehmen hat Investitionsprojekte gestoppt oder verlangsamt, 13 Prozent haben sämtliche nicht notwendigen Projekte ausgesetzt. Besonders betroffen sind der Bergbau, die Schwerindustrie, die Chemieindustrie sowie Unternehmen aus dem Öl- und Gassektor und dem Transportwesen. Als Hauptgrund für die verschlechterten Bedingungen nennen 42 Prozent der Befragten den hohen Leitzins der russischen Zentralbank, ein Anstieg um vier Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Der Fachkräftemangel ist für 48 Prozent die größte Sorge. Außenhandelsbeschränkungen werden nur noch von 20 Prozent als zentrales Problem genannt, während es 2022 noch 63 Prozent waren. Die Besorgnis über geopolitische Risiken ist ebenfalls gesunken: Nur noch 15 Prozent sehen darin ein großes Problem, verglichen mit 56 Prozent zu Beginn des Krieges.
Unternehmen mit verschlechterter Lage (Juni 2025) | 34 % |
---|---|
Unternehmen mit verschlechterter Lage (Dez 2022) | 24 % |
Unternehmen mit verschlechterter Lage (Mai 2024) | 16 % |
Hauptproblem: Hoher Leitzins | 42 % |
Fachkräftemangel als größte Sorge | 48 % |
Außenhandelsbeschränkungen als Problem (2025) | 20 % |
Außenhandelsbeschränkungen als Problem (2022) | 63 % |
Geopolitische Risiken als Problem (2025) | 15 % |
Geopolitische Risiken als Problem (2022) | 56 % |
- Ein Viertel der Unternehmen hat Investitionsprojekte gestoppt oder verlangsamt
- 13 % haben nicht notwendige Projekte ausgesetzt
- 90 % erwarten, dass sich die wirtschaftlichen Bedingungen bis Jahresende verbessern oder gleich bleiben
Infobox: Die russische Wirtschaft steht 2025 unter Druck: Ein Drittel der Unternehmen meldet Umsatzeinbußen, Hauptprobleme sind der hohe Leitzins und der Fachkräftemangel. Die Sorge um westliche Sanktionen ist deutlich gesunken. (Quelle: Merkur)
Österreichs Wirtschaft: Geringe Effekte durch deutsche Milliardeninvestitionen erwartet
Österreichs Wirtschaft stagniert, der Staat muss sparen und der private Konsum bleibt schwach. Eine Erholung wird laut Experten frühestens 2026 erwartet. Hoffnung besteht, dass die Hunderte Milliarden Euro, die die deutsche Bundesregierung in die Infrastruktur und die Aufrüstung der Bundeswehr investiert, auch positive Effekte auf Österreich haben könnten. Deutschland ist mit Abstand Österreichs wichtigster Handelspartner. Ein kleiner Teil des für Deutschland erwarteten Zusatzwachstums von plus 1,5 Prozent des BIP könnte nach Österreich überschwappen.
WIFO-Ökonom Christian Glocker rechnet jedoch mit relativ geringen Effekten. Bereits in den Jahren 2012 bis 2015 profitierte Österreich kaum vom deutschen Wachstum, da Österreich vor allem Investitionsgüter exportiert, während in Deutschland aktuell die Bauwirtschaft im Fokus steht. Deutsche Experten warnen zudem, dass die hohe Nachfrage nach Bauleistungen auf zu wenig Kapazität und Arbeitskräftemangel trifft, was vor allem die Preise steigen lassen und die Inflation anheizen könnte. WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr betont, dass die Politik in ihrer Finanzplanung Puffer für Unvorhergesehenes einbauen müsse, da der Zeitpunkt eines Anstiegs des Konsums unklar sei.
- Österreichs Wirtschaft stagniert, Erholung frühestens 2026
- Deutschland investiert Hunderte Milliarden Euro in Infrastruktur und Bundeswehr
- Erwartetes Zusatzwachstum in Deutschland: +1,5 % BIP
- Geringe Effekte auf Österreichs Wirtschaft erwartet
- Hauptsorge: Kapazitätsengpässe und Arbeitskräftemangel könnten Inflation anheizen
Infobox: Trotz massiver deutscher Investitionen erwartet Österreich nur geringe positive Effekte auf die eigene Wirtschaft. Die Erholung wird frühestens 2026 gesehen, während Kapazitätsengpässe und Arbeitskräftemangel die Inflation antreiben könnten. (Quelle: Kurier)
Quellen:
- Gasversorgung - Kaum Gas im Speicher Rehden - Was die Netzagentur dazu sagt - Wirtschaft - SZ.de
- Wirtschaft ankurbeln: München soll zur Modellstadt für Künstliche Intelligenz werden
- Wirtschaft vor acht
- "Lieber schnell als kompliziert": Merz will Turbo-Deal mit Trump zünden
- Russlands Wirtschaft schlägt Alarm: Entscheidende Unternehmen melden Umsatzeinbußen
- Profitiert Österreichs Wirtschaft von deutschen Milliarden?