Industrieabbau, Zinswende, Handelsstreit: Globale Wirtschaft unter Druck und im Wandel

    09.06.2025 90 mal gelesen 0 Kommentare
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    Die globale Wirtschaft steht aktuell unter enormem Druck: In Deutschland hat die Industrie innerhalb eines Jahres über 100.000 Arbeitsplätze abgebaut. Unternehmen reagieren auf die Krise mit Kostensenkungen und Personalabbau, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
    Auch in Russland gibt es große Veränderungen: Die Zentralbank hat den Leitzins überraschend gesenkt, um das von Präsident Putin geforderte Wirtschaftswachstum zu stützen. Trotz dieser Maßnahme bleibt die Inflation hoch und die Prognosen für das Wirtschaftswachstum sind deutlich gesunken.
    Im internationalen Handel spitzt sich der Konflikt zwischen China und den USA weiter zu. Chinas Exporte in die USA sind im Mai um mehr als ein Drittel eingebrochen, während die Ausfuhren nach Deutschland deutlich gestiegen sind.
    Die schwache Binnennachfrage und Deflation belasten Chinas Wirtschaft zusätzlich, auch wenn der Außenhandel insgesamt wächst. Für deutsche Unternehmen bleibt der chinesische Markt damit weiterhin wichtig, trotz der globalen Unsicherheiten.
    In Deutschland wird zudem diskutiert, ob längere Arbeitszeiten oder die Streichung von Feiertagen die Wirtschaft ankurbeln könnten. Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt das jedoch ab und sieht Feiertage sogar als wirtschaftlich förderlich – ein zusätzlicher Arbeitstag könnte zwar Milliarden bringen, doch viele setzen auf die positiven Effekte von Freizeit und Konsum.

    Deutsche Industrie baut 100.000 Jobs binnen eines Jahres ab

    Die anhaltende Wirtschaftskrise hat in der deutschen Industrie zu einem massiven Stellenabbau geführt. Innerhalb eines Jahres wurden mehr als 100.000 Arbeitsplätze abgebaut. Dies berichtet der Deutschlandfunk und verweist auf die schwierige wirtschaftliche Lage, die maßgeblich zu diesem Rückgang beigetragen hat. Die Entwicklung ist ein deutliches Zeichen für die Herausforderungen, mit denen die deutsche Wirtschaft aktuell konfrontiert ist.

    Die Auswirkungen des Stellenabbaus sind in vielen Branchen spürbar. Unternehmen sehen sich gezwungen, Kosten zu senken und ihre Belegschaften zu verkleinern, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Gründe für die Krise sind vielfältig und reichen von globalen Unsicherheiten bis hin zu strukturellen Problemen innerhalb der Industrie.

    Abgebaute Arbeitsplätze über 100.000
    Zeitraum 1 Jahr

    Infobox: Die deutsche Industrie hat im vergangenen Jahr mehr als 100.000 Arbeitsplätze verloren. (Quelle: Deutschlandfunk)

    Richtungswechsel für Russlands Kriegswirtschaft: Leitzins gesenkt

    Die russische Zentralbank hat überraschend den Leitzins von 21 auf 20 Prozent gesenkt. Dies geschah unter dem wachsenden politischen Druck, insbesondere von Präsident Wladimir Putin, der auf eine Lockerung der Geldpolitik drängte. Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow betonte, dass die Zinssenkung notwendig sei, um das vom Präsidenten vorgegebene Wachstumsziel von drei Prozent aufrechtzuerhalten. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen einen unveränderten Zinssatz erwartet.

    Die russische Wirtschaft steht weiterhin unter dem Einfluss der Kriegswirtschaft, was zu einer hohen Inflation von etwa zehn Prozent geführt hat. Unternehmen außerhalb der Rüstungsindustrie müssen wegen Fachkräftemangels hohe Löhne zahlen, was die Personalkosten und damit die Preise für Kunden erhöht. Die hohen Zinsen erschweren zudem die Kreditaufnahme für Investitionen. Die Regierung prognostiziert für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent, während Ökonomen nur mit 1,5 Prozent rechnen. 2024 lag das Wachstum noch bei 4,3 Prozent.

    Alter Leitzins 21 %
    Neuer Leitzins 20 %
    Inflationsrate ca. 10 %
    Wachstumsprognose Regierung 2,5 %
    Wachstumsprognose Ökonomen 1,5 %
    Wachstum 2024 4,3 %

    Infobox: Die russische Zentralbank senkt den Leitzins auf 20 Prozent, um die Wirtschaft zu stützen. Die Inflation bleibt mit etwa zehn Prozent hoch. (Quelle: Frankfurter Rundschau)

    Chinas Handel mit den USA bricht deutlich ein

    Im anhaltenden Zollkonflikt zwischen China und den USA ist der bilaterale Handel massiv eingebrochen. Nach Angaben der chinesischen Zollbehörde sanken die Exporte in die USA im Mai um 34,5 Prozent, während die Importe aus den USA um 18,1 Prozent gegenüber Mai 2024 zurückgingen. Trotz einer Einigung auf eine Pause und Senkung der Zölle Mitte Mai hält der Abwärtstrend bei den Handelszahlen an.

    Chinas Außenhandel insgesamt konnte im Mai dennoch wachsen: Die Ausfuhren stiegen um 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, während die Importe um 3,4 Prozent sanken. Der Handelsüberschuss belief sich auf etwa 103 Milliarden US-Dollar (rund 90 Milliarden Euro). Für deutsche Unternehmen ist besonders relevant, dass Chinas Exporte nach Deutschland im Mai um 21,5 Prozent zulegten, während die Importe aus Deutschland um 1,3 Prozent zurückgingen. Die schwache Binnennachfrage in China und der Deflationsdruck – die Verbraucherpreise lagen im Mai 0,1 Prozent niedriger als im Vorjahr – belasten die Wirtschaft zusätzlich.

    Exporte China → USA (Mai, Veränderung) -34,5 %
    Importe USA → China (Mai, Veränderung) -18,1 %
    Gesamtausfuhren China (Mai, Veränderung) +4,8 %
    Gesamteinfuhren China (Mai, Veränderung) -3,4 %
    Handelsüberschuss (Mai) 103 Mrd. US-Dollar
    Exporte China → Deutschland (Mai, Veränderung) +21,5 %
    Importe Deutschland → China (Mai, Veränderung) -1,3 %
    Verbraucherpreise (Mai, Veränderung) -0,1 %

    Infobox: Chinas Exporte in die USA brechen um 34,5 Prozent ein, während die Ausfuhren nach Deutschland um 21,5 Prozent steigen. Die Deflation in China beträgt 0,1 Prozent. (Quelle: Ntv)

    Diskussion um Feiertagsstreichung zur Ankurbelung der Wirtschaft

    Angesichts der schwächelnden Wirtschaft fordern Wirtschaftsverbände wie die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) und der Verband "Die Familienunternehmer" eine höhere Wochenarbeitszeit oder die Streichung von Feiertagen, insbesondere des Pfingstmontags. Laut vbw-Geschäftsführer Bertram Brossardt arbeiten deutsche Arbeitnehmer im Schnitt 92 Stunden weniger als österreichische und 391 Stunden weniger als italienische Arbeitnehmer. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, schätzt, dass ein zusätzlicher Arbeitstag das Bruttoinlandsprodukt um bis zu 8,6 Milliarden Euro erhöhen könnte.

    Die Forderung stößt jedoch auf breite Ablehnung in Politik, Kirchen und Gewerkschaften. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski (CDU) lehnen die Streichung ab. Auch der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) und die Gewerkschaften warnen vor einem Kulturverlust und bezweifeln den wirtschaftlichen Nutzen. In einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprachen sich 75 Prozent gegen die Streichung des Pfingstmontags aus, 73 Prozent sehen die Abschaffung von Feiertagen grundsätzlich nicht als richtigen Weg zur Stärkung der Wirtschaftskraft. 75 Prozent glauben, dass Feiertage durch erhöhten Tourismus und Konsum die Wirtschaft sogar stärken.

    Arbeitszeit (D vs. AT) -92 Stunden
    Arbeitszeit (D vs. IT) -391 Stunden
    Pot. BIP-Zuwachs pro Arbeitstag bis zu 8,6 Mrd. Euro
    Gegner Feiertagsstreichung (Umfrage) 75 %
    Gegner generelle Abschaffung (Umfrage) 73 %
    Befürworter Konsumeffekt (Umfrage) 75 %

    Infobox: Die Mehrheit der Deutschen lehnt die Streichung von Feiertagen ab. Ein zusätzlicher Arbeitstag könnte das BIP um bis zu 8,6 Milliarden Euro erhöhen, doch 75 Prozent sehen Feiertage als wirtschaftlich förderlich. (Quelle: domradio.de)

    Quellen:

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    Zusammenfassung des Artikels

    Die deutsche Industrie hat im letzten Jahr über 100.000 Arbeitsplätze abgebaut, während die Wirtschaftskrise und strukturelle Probleme den Druck auf Unternehmen erhöhen.

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