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Neue Sanktionswelle gegen Russland: Trumps Kurs und die Folgen für die Weltwirtschaft
Die USA setzen erneut die Wirtschaft Russlands ins Rampenlicht. US-Präsident Donald Trump bringt schärfere Sanktionen gegen Russlands Wirtschaft ins Spiel, um Kremlchef Wladimir Putin zum Ende des Ukraine-Kriegs zu zwingen. Nach anfänglichen Annäherungen zwischen Russland, die auch Möglichkeiten der Sanktionslockerungen befeuert hatten, dürfte Trumps Geduldfaden bald reißen. Bei den Sanktionen könnte es aber nicht nur Russlands Wirtschaft an den Kragen gehen: Auch Putins Handelspartner rücken noch stärker ins Visier.
Der republikanische Senator und Trump-Vertraute Lindsey Graham will Sekundärzölle auf Länder erheben, die russische Energieprodukte importieren. Graham erklärte, er habe einen „parteiübergreifenden Gesetzesentwurf mit fast 60 Mitunterzeichnern, der Sekundärzölle auf jedes Land erheben würde, das russisches Öl, Gas, Uran oder andere Produkte kauft“. Graham reagierte damit auf einen Post von Trump, der Putin zuvor mit härteren Sanktionen gedroht hatte. Trump schrieb auf Truth Social: „Es gab keinen Grund für Putin, in den letzten Tagen Raketen auf zivile Gebiete, Städte und Dörfer abzufeuern. Das lässt mich denken, dass er den Krieg vielleicht gar nicht beenden will, sondern mich nur an der Nase herumführt und dass man anders mit ihm umgehen muss, durch ‚Banking‘ oder ‚Sekundärsanktionen‘? Es sterben zu viele Menschen!!!“
„Es gab keinen Grund für Putin, in den letzten Tagen Raketen auf zivile Gebiete, Städte und Dörfer abzufeuern. Das lässt mich denken, dass er den Krieg vielleicht gar nicht beenden will, sondern mich nur an der Nase herumführt und dass man anders mit ihm umgehen muss, durch ‚Banking‘ oder ‚Sekundärsanktionen‘? Es sterben zu viele Menschen!!!“ (Donald Trump, Truth Social)
Graham unterstützte Trumps Position gegenüber dem Kremlchef und lobte Trumps Bemühungen, eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg zu finden. Trump verlangt dabei vor allem von Kiew Zugeständnisse. Einen Verzicht etwa auf die von Russland schon 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim oder andere von Moskau einverleibte Gebiete im Osten der Ukraine hatte Selenskyj bisher kategorisch abgelehnt. Nach Angaben des US-Präsidenten stehen die Verhandlungen zur Beendigung des Angriffskrieges gegen die Ukraine kurz vor einem Ergebnis.
Die Furcht vor den Folgen der Sekundärsanktionen hatte in den vergangenen Monaten dazu geführt, dass viele wichtige Handelspartner von Russland bei Geschäften mit Putin ins Hadern kamen. Prominente Beispiele sind Indien und China. Indien zählt zu einem der wichtigsten Abnehmer russischen Öls. Verschärfte Öl-Sanktionen gegen Russland bewogen das Land allerdings dazu, weniger Öl aus Russland zu kaufen. China stellte nach strengeren Maßnahmen im Finanzsektor den Zahlungsverkehr mit russischen Banken ein. Russlands Wirtschaft ist vor allem im Energiesektor angreifbar, denn Gewinne aus Öl- und Gasverkäufen sind für den Kreml eine wichtige Einnahmequelle, um den Ukraine-Krieg zu finanzieren.
- Trump droht mit neuen Sanktionen gegen Russland und dessen Handelspartner.
- Senator Graham bringt Gesetzesentwurf mit fast 60 Mitunterzeichnern für Sekundärzölle ein.
- Indien und China reagieren bereits auf verschärfte Sanktionen.
- Russlands Energiesektor bleibt besonders verwundbar.
Infobox: Die USA könnten mit neuen Sanktionen nicht nur Russland, sondern auch dessen Handelspartner wie Indien und China treffen. Der Energiesektor bleibt das Hauptziel, da er eine zentrale Einnahmequelle für den Kreml darstellt. (Quelle: Frankfurter Rundschau)
Wirtschaft in Sachsen: Rückgang der Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2024
Die Wirtschaftsleistung in Sachsen ist im vierten Quartal des vergangenen Jahres um 1,8 Prozent zurückgegangen. Das hat das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung berechnet. Damit war der Freistaat Schlusslicht im Vergleich aller Bundesländer. Ähnlich schlecht lief es in Sachsen-Anhalt, wo das Bruttoinlandsprodukt um 1,4 Prozent schrumpfte. Brandenburg verlor 0,6 Prozent und Thüringen 0,5 Prozent. Im Gegensatz dazu lief die Wirtschaft in Norddeutschland deutlich besser: In Niedersachsen legte die Wirtschaftsleistung um 1,4 Prozent zu, in Mecklenburg-Vorpommern um 1,1 Prozent.
Bundesland | Veränderung BIP Q4/2024 |
---|---|
Sachsen | -1,8 % |
Sachsen-Anhalt | -1,4 % |
Brandenburg | -0,6 % |
Thüringen | -0,5 % |
Niedersachsen | +1,4 % |
Mecklenburg-Vorpommern | +1,1 % |
Robert Lehmann vom Ifo-Institut betont, dass es sich bei dem Minus von 1,8 Prozent im vierten Quartal 2024 um konjunkturelle Schwankungen handelt. Betrachtet werden die Veränderungen zum Vorquartal, also in diesem Fall die Veränderung vom dritten zum vierten Quartal 2024 und im Vergleich zum Jahreswert.
- Sachsen verzeichnete den stärksten Rückgang der Wirtschaftsleistung unter allen Bundesländern.
- Auch Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen mussten Einbußen hinnehmen.
- Norddeutsche Bundesländer wie Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern konnten hingegen zulegen.
Infobox: Sachsen war im vierten Quartal 2024 mit einem Rückgang von 1,8 Prozent Schlusslicht bei der Wirtschaftsleistung in Deutschland. Die Zahlen stammen vom Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung. (Quelle: Sächsische Zeitung)
Deutschlands Wirtschaft droht das dritte Jahr Rezession
Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck, warnt, dass die deutsche Wirtschaft dieses Jahr zum dritten Mal in Folge leicht schrumpfen könnte. Die durch die Trump-Administration verursachte Unsicherheit habe im Startquartal 2025 beim Bruttoinlandsprodukt erste Spuren hinterlassen. Greil bleibt vorsichtiger als der Marktkonsens und sieht die Gefahr einer anhaltenden Rezession.
Greil betont, dass die deutsche Wirtschaft ab 2026 wieder wachsen könnte – vorausgesetzt, der Zollkonflikt mit den USA eskaliert nicht. Dann seien dank erster spürbarer Effekte des jüngsten Fiskalpakets Wachstumsraten von ein bis zwei Prozent mit steigender Tendenz in Richtung 2027 möglich.
- Unsicherheit durch die Trump-Administration belastet das Wirtschaftswachstum.
- Für 2025 wird ein drittes Rezessionsjahr in Folge für Deutschland erwartet.
- Ab 2026 könnte die Wirtschaft wieder um ein bis zwei Prozent wachsen, sofern der Zollkonflikt nicht eskaliert.
Weitere wichtige Konjunkturdaten für Deutschland sind das wohl gesunkene GfK-Verbrauchervertrauen für Mai sowie die voraussichtlich weiter gefallenen vorläufigen Inflationszahlen für April. Auch Einzelhandelsumsätze und Arbeitsmarktdaten für April stehen an. In der Eurozone folgen das Wirtschaftsvertrauen für April und der Arbeitsmarktbericht für März.
Infobox: Deutschlands Wirtschaft droht 2025 das dritte Jahr in Folge zu schrumpfen. Erst ab 2026 wird mit einem Wachstum von ein bis zwei Prozent gerechnet, sofern der Zollkonflikt mit den USA nicht eskaliert. (Quelle: FOCUS online)
Quellen:
- Morning Briefing: Reiche wird zur Hüterin eines Mini-Ministeriums für Wirtschaft
- Neue Sanktionswelle gegen Putin: Trumps Ziel ist Russlands Wirtschaft
- Sechs Fakten, warum die Wirtschaft in Sachsen nicht mehr wächst
- Marcel Fratzscher: DIW-Präsident fordert höheres Renteneintrittsalter
- Neuer Sanktionsdruck gegen Putin: Trump nimmt Russlands Wirtschaft ins Visier
- Merck-Finck Robert Greil: Deutschlands Wirtschaft droht das dritte Jahr Rezession