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Kündigungen bei Intel: Marketing wird an KI von Accenture ausgelagert
Intel hat laut einem internen Memo, das von der US-Tageszeitung "The Oregonian" aufgegriffen wurde, eine neue Entlassungswelle angekündigt. Nach den bereits erfolgten Kündigungen in den eigenen Chipfabriken betrifft es nun die Marketingabteilung. Große Teile der Marketingaktivitäten sollen an die Beratungsfirma Accenture ausgelagert werden, die diese Aufgaben künftig vorwiegend mit KI-Tools erledigen wird. Intel bestätigte gegenüber heise online die erweiterte Zusammenarbeit mit Accenture, wollte sich jedoch zu weiteren Details nicht äußern.
Wer seinen Job behalten darf und wer gehen muss, soll laut Intel bis zum 11. Juli feststehen. Von der Marketingabteilung sollen nur noch "schlanke Teams" übrig bleiben. Ziel ist es, durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz "den Kunden besser zu dienen und die Marke zu stärken", wie Intel in dem Memo betont. Die traditionsreiche Marketingabteilung von Intel, die mit Kampagnen wie "Intel inside" und Marken wie "Pentium" und "Core" Maßstäbe setzte, wird damit grundlegend umstrukturiert. In den letzten Jahren wurden die Hierarchien bereits flacher gestaltet und die Öffentlichkeitsarbeit aus der Marketingabteilung ausgegliedert. CEO Lip-Bu Tan hatte diese Maßnahmen bereits bei der Bekanntgabe der letzten Quartalszahlen angekündigt.
Maßnahme | Details |
---|---|
Auslagerung Marketing | Große Teile an Accenture, Einsatz von KI-Tools |
Betroffene Teams | Nur "schlanke Teams" verbleiben |
Entscheidung über Verbleib | Bis 11. Juli |
Infobox: Intel setzt künftig verstärkt auf KI-gestütztes Marketing durch Accenture. Die Umstrukturierung führt zu weiteren Entlassungen und einer deutlichen Verschlankung der Marketingabteilung. (Quelle: heise online)
Pinkwashing: Kritik an oberflächlichem LGBTQIA+-Marketing
Mit dem Beginn des Pride-Monats Juni zeigen viele Unternehmen Regenbogen-Logos und bringen limitierte Pride-Kollektionen auf den Markt. Doch laut GALA.de steckt hinter dieser Symbolik nicht immer ehrliches Engagement. Der Begriff "Pinkwashing" beschreibt den Versuch von Unternehmen oder Staaten, sich durch Regenbogen-Symbolik ein progressives Image zu verleihen, ohne tatsächlich gesellschaftlichen Wandel zu fördern oder die Rechte queerer Menschen aktiv zu unterstützen. Historisch wurde der Begriff in den frühen 2000er Jahren im Zusammenhang mit Brustkrebs-Kampagnen geprägt und später von Historikerin Sarah Schulman im Kontext von LGBT-Rechten bekannt gemacht.
Ein klassisches Beispiel: Große Konzerne färben ihre Logos nur in Ländern bunt, in denen LGBTQ+-Rechte akzeptiert sind, während sie in Ländern wie Saudi-Arabien oder Polen unverändert bleiben. 2025 zeigt sich laut "Business of Fashion" in den USA eine deutliche Zurückhaltung: Nach der Wiederwahl von Donald Trump zum Präsidenten sinken die Spendengelder von Unternehmen an Pride-Events und LGBTQIA+-Organisationen spürbar. Firmen wie Nike, Adidas oder Starbucks haben ihre Logos dieses Jahr nicht bunt gefärbt. Auch auf staatlicher Ebene wird Pinkwashing kritisiert, etwa bei Israel, das sich als LGBTQ+-freundlich präsentiert, während Kritiker auf Menschenrechtsverletzungen in den palästinensischen Gebieten hinweisen.
- Regenbogen-Symbolik oft nur in liberalen Märkten
- Rückgang der Unternehmensspenden an Pride-Events in den USA 2025
- Kritik an fehlender globaler und nachhaltiger Unterstützung
Infobox: Pinkwashing bleibt ein aktuelles Thema: Viele Unternehmen zeigen nur oberflächliche Unterstützung für die LGBTQIA+-Community, insbesondere im Pride-Monat, und passen ihr Engagement je nach Markt an. (Quelle: GALA.de)
Apples Marketing-Aktion für Studenten stößt auf Kritik
Apple wollte mit einer humorvollen Marketing-Kampagne College-Student:innen dazu animieren, ihre Eltern vom Kauf eines Macs fürs Studium zu überzeugen. Im Rahmen der „Back-to-School“-Aktion stellte das Unternehmen eine 81-seitige Präsentation online, die individuell anpassbar war und Argumente für den Kauf eines Mac-Computers lieferte. Die Präsentation war mit Google Slides, Powerpoint und Keynote kompatibel und wurde von einem fast achtminütigen Youtube-Video begleitet, in dem US-Comedian Martin Herlihy auf humorvolle Weise Tipps gab. Ein Beispiel aus der Präsentation: „Monatlich 16,65 Dollar – das ist weniger, als du jeden Monat für Kerzen ausgibst. Was ist mehr wert? Meine Bildung oder dein geliebter Vanille-Lavendel-Sandelholz-Duft?“
Die Aktion sorgte jedoch für viel Fremdscham in den sozialen Netzwerken. Viele Nutzer:innen empfanden den jugendlichen Ton als überzogen oder belehrend. Apple reagierte schnell: Die Präsentation wurde auf der offiziellen College-Seite nach unten verschoben und das Video auf Youtube auf „privat“ gestellt. Trotz der Kritik investiert Apple weiterhin gezielt in junge Zielgruppen und bietet spezielle Rabatte an. So kostet ein neues Macbook Air in Deutschland für Student:innen 1069 statt 1199 Euro – eine Ersparnis von über zehn Prozent.
Produkt | Preis für Student:innen | Regulärer Preis | Ersparnis |
---|---|---|---|
Macbook Air | 1069 € | 1199 € | über 10 % |
Infobox: Apples Marketing-Kampagne für Studenten wurde wegen ihres Tons und der Umsetzung kritisiert. Das Unternehmen bietet jedoch weiterhin attraktive Rabatte für junge Zielgruppen. (Quelle: t3n)
So nutzt du dein Alleinstellungsmerkmal im Marketing
Ein Alleinstellungsmerkmal (USP) kann Unternehmen große Vorteile verschaffen – vorausgesetzt, die Kunden erfahren davon. Marketingexperte Michael Bernecker betont, dass viele Unternehmen fälschlicherweise glauben, ihr überlegenes Produkt verkaufe sich von allein. Stattdessen müsse der USP aktiv kommuniziert werden. Es gehe nicht darum, mit Superlativen zu werben, sondern die Bedürfnisse der Zielgruppe konkret anzusprechen. Typische Kundenbedürfnisse sind laut Verkaufstrainer Roman Kmenta Zeitersparnis, Problemfreiheit, Anerkennung oder das Gefühl, etwas Gutes zu tun.
Ein Beispiel: Eine Sportwagenhändlerin sollte nicht den geräumigen Kofferraum bewerben, sondern auf Prestige und Anerkennung setzen, da dies die Hauptbedürfnisse ihrer Zielgruppe sind. Porsche sprach mit dem Slogan „Fahren in seiner schönsten Form“ gezielt diese Bedürfnisse an. Die richtige Kommunikation des USP erfolgt in drei Schritten: Kundenbedürfnisse analysieren, USP in Kundennutzen übersetzen und die passende Botschaft senden.
- Kundenbedürfnisse analysieren
- USP in Kundennutzen übersetzen
- Die richtige Botschaft senden
Infobox: Der USP sollte im Zentrum des Marketings stehen und gezielt auf die Bedürfnisse der Zielgruppe eingehen, um sich erfolgreich von der Konkurrenz abzuheben. (Quelle: impulse.de)
Marketing Cloud Next von Salesforce: KI-gestütztes Kampagnenmanagement
Salesforce hat mit der Einführung der "Marketing Cloud Next" einen weiteren Schritt in Richtung automatisiertes, KI-gestütztes Kampagnenmanagement gemacht. Steve Hammond, EVP und General Manager Marketing Cloud bei Salesforce, erläutert im Interview mit Horizont.net, dass die neue Plattform eine neue Ära des Marketings einläuten soll. Ziel ist es, Unternehmen zu ermöglichen, ihre Kampagnen effizienter und personalisierter zu steuern.
Die Marketing Cloud Next setzt auf Künstliche Intelligenz, um Prozesse zu automatisieren und die Interaktion mit Kunden zu verbessern. Damit will Salesforce das klassische "Do-not-Reply"-Prinzip ablösen und eine direktere, individuellere Kommunikation ermöglichen. Die Plattform ist Teil der umfassenden Digitalstrategie von Salesforce, die auf Innovation und Effizienzsteigerung im Marketing abzielt.
- Automatisiertes, KI-gestütztes Kampagnenmanagement
- Individuelle Kundenansprache statt "Do-not-Reply"
- Teil der Digitalstrategie von Salesforce
Infobox: Mit der Marketing Cloud Next setzt Salesforce auf KI und Automatisierung, um das Kampagnenmanagement zu revolutionieren und die Kundenkommunikation zu personalisieren. (Quelle: Horizont.net)
Quellen:
- OTS: EMD - European Marketing Distribution / Die EMD Retail Group baut ihre ... - boerse.de
- Abschied vom "Do-not-Reply": Das kann die Marketing Cloud Next von Salesforce
- Kündigungen bei Intel: Marketing soll per KI erfolgen
- Solidarität oder Marketing?: So erkennt man Pinkwashing
- Cringe statt clever: Apples Marketing-Aktion für Studenten entpuppt sich als Flop
- Sei besonders! So nutzt du dein Alleinstellungsmerkmal im Marketing